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Früher war nicht alles besser, nur anders. Heute ist es so toll, und wird es noch besser?

Les das mal...

Infos, heute heisst das Internet 


Vor dem heutigen Internet gab es „damals“ eigentlich NICHTS. Informationen bezog ich meist über Mund zu Mund Propaganda von den damals noch sehr wenigen Planespottern am Airport. Manche der Hobbykollegen boten mir selbst-produzierte "Spottermagazine“ (siehe TakeOFF auf spotter.koeln) an, in Heftform kopiert in Schwarzweiß auf DIN A4-Papier, etwas später sogar in Farbe. Ja, ich glaub sogar mit der Schreibmaschine mühsam getippt. Englische Bücher dienten zum Erkennen und bestimmen von Flugzeugtypen, Flottenlisten in Heft- und Buchform zum Abstreichen der „gemachten Flieger“. Software gab es keine, nur Flottenlisten wie JP-Airline Fleets in Adobe-PDF-Format, was schon Anfang der 2000er fortschrittlich war. Man konnte bereits über eine Suchfunktion nach Regs. suchen, wenn man über einen Computer verfügte. Vieler der Spotter strichen den „gemachten Flieger“ im mitgebrachten und teuer bezahlten Buch direkt auf der Terrasse ab. Jedes Jahr mussten diese Bücher neu erworben werden um aktuell informiert zu sein. An Neuigkeiten aus der Luftfahrt kam ich nur über englische und später auch deutsche Luftfahrt-Magazine heran, die im Monats Rhythmus erschienen und ausschließlich in der internationalen Bahnhofsbuchhandlung oder vielleicht sogar im Zeitungsgeschäft am Flughafen erhältlich waren. Nach Veröffentlichung der Magazine waren die News eigentlich schon alt und überholt. 

Heute...

...reicht die Eingabe des Kennzeichens eines Flugzeuges in die allseits bekannte Suchseite um vielfältige Informationen zu erhalten. Sofort gelangt man auf Planespotter-Portale mit stets aktuellen Flottenlisten oder auf Fotodatenbanken auf denen jedes Flugzeug auf allen Airports dieser Welt fotografiert wurde. News erhalte ich bereits auf den einschlägigen und immer aktuellen Luftfahrt-Portalen die nahezu in Echtzeit die Auslieferungen der Flugzeug-Hersteller an die Airlines dokumentieren. Radar-Tracker-Webseiten zeigen nahezu jeden Flieger am Himmel auf deinem Bildschirm. Gemeinschaftlich wird in vielen Foren miteinander geschrieben und eher weniger per mail kommuniziert. Viele Planespotter mit ehemals eigener Webseite wechseln nun zu den Fotodatenbanken oder großen Fotoportalen wie Flickr. Weil es einfacher, schneller ist und war auf lange Sicht „noch“ kostenfrei, wenn man von der Werbung absieht. Die Luftfahrt-Magazine gibt es immer noch. Nur schöner und bunter und sogar in elektronischer Form zum Runterladen aufs Smartphone oder dem Tablet-PC. 

Fotografie 

Damals...

...vor der digitalen Fotografie wurden Fotos ausschließlich mit Diapositiv-Film und weit weniger mit Negativ-Film geschossen.

Der Großteil der Planespotter macht nur in Dias und tauschte diese privat oder auf Tauschbörsen und sammelte diese in Dia-Boxen und Alben. Einige wenige Fotografen machten Fotos mit Negativ-Film, ließen ihre Fotos dann auf Fotopapier ausbelichten und sortierten Ihre „Beute“ in Alben oder Fotoboxen ein. Die Fotos im Postkartenformat 10x15 cm wurden dann auch privat und auf Tauschbösen getauscht. Sogar in 2020 gibt es noch Tauschbörsen für Aviation-Slides (Dias).

Bei beiden Arten der Fotografie wurde viel mehr aufs Motiv geachtet und mit Bedacht fotografiert. Mit jedem Dia- oder Negativ-Film konnten nur bis max. 36 Fotos gemacht werden, manchmal auch 37. Sicher auch damals eine Kostenfrage. Sobald der Film voll war musste dieser erst zurückgespult werden, bevor der neue eingelegt oder eingespannt werden konnte.

Manchmal merkte man erst jetzt, dass der Film nie wirklich weitergespult wurde und somit alle Motive nie fotografiert wurden. Oft bekam man auch den unbelichteten Film zurück und musste enttäuscht feststellen, dass nun der gesamte entwickelte Film für den Müll war. Viel enttäuschender war die Tatsache dass die Flugzeuge „verpasst“ wurden und ich meist kaum die Möglichkeit bekam diese erneut zu spotten.

Diese Erfahrung hat sicher jeder begeisterter analoge Fotograf damals gemacht.

Auf die maximal 36 entwickelten Dias oder Fotos musste außerdem meist eine Woche oder länger gewartet werden bis diese beim Fotohändler oder im Drogeriemarkt um die Ecke abholbereit waren. Dias brauchten noch länger. In der Packung des Dia-Filmes lag eine Versandtasche in dem der belichtete Dia-Film per Post an den Hersteller des Dia-Films wie z.B. AGFA oder Kodak gesendet werden musste. Nach etwa zwei Wochen kamen die Dia-Streifen per Schneckenpost zurück, erst jetzt begann die Aussortierung. Ich kann mich erinnern dass ich meist nur 3-4 Fotos je Flugzeug machte, um die enorme Anzahl an minderwertigen Fotos zu minimieren. Außerdem habe ich „halb“ genutzte Filme solange in der Kamera gelassen, bis dieser endlich voll war um entwickelt zu werden. Jeder Druck auf den Auslöser wurde äußerst sorgfältig überlegt.

Heute...

...wird nur noch digital fotografiert, der Planespotter hat immer die neuesten Kameras und Objektive. Kurz vorher wird mit der Handy-App flightradar24 der Anflug gecheckt und jedes Flugzeug wird 20 bis 30-mal in Highspeed-Modus fotografiert. Eigentlich braucht man doch nur ein Bild, wenn überhaupt. Danach werden im Kollektiv die Köpfe gesenkt und auf dem Display der Kamera das Ergebnis gecheckt. Vielleicht wird dann sofort das Kennzeichen kontrolliert oder minderwertige Fotos mit Laternen vor dem Motiv gelöscht, wer kann das schon wissen? Speicher kostet ja auch nichts mehr, also warum löschen? Umgehend wird zu Hause das Foto auf Fotoportale hochgeladen und der Betrachter wird später folgendes sehen: Gleiches Flugzeug-Motiv in der exakt gleichen Position fotografiert. Quasi immer das gleiche Foto nur von gefühlt zehn anderen Planespotter hintereinander aufgereiht in einem Fotoportal wie Flugzeugbilder.de. 

Der Großteil der Zeit geht natürlich am Computer drauf. Meist bedeutete 2 Wochen Urlaub am Stück mit 5000 Fotos auf 16 Speicherkarten und fast 300 Gigabyte anschließend wochenlanges arbeiten am Computer. Sortieren, auswählen, bearbeiten und hochladen.

Dabei werden sicher auch  jede Menge Flugzeuge am nahen heimischen Airport verpasst. 

Was bringt uns die Zukunft? (2050 oder eher früher)

Vieles wird miteinander verschmelzen, Fotografie, die direkt ins Internet geht. Speicherlose Kameras mit Turbo-Internet werden die automatisch ausgewählten Fotos sofort auf deinen eigenen Server hochladen. Spiegelreflexkameras werden durch Systemkameras ersetzt die mit deiner eigenen Foto-Datenbank verbunden sind, mit flightradar abgleichen und dir sofort mitteilen ob du den Flieger bereits gemacht hast. Die Radarbox-Kameras warnen dich im Display, bevor du den anfliegenden Flieger ohne Cockpitfenster mit digitaler wechselnder Sonderlackierung auf dem Displayrumpf erneut fotografierst, kurz bevor dieser wieder Werbung zeigt.

(2024: Auf der CES in Las Vegas wurden KI-Unterstützte Fergläser gezeigt, die beim beobachten von tierischen Vögeln dir anzeigen welchen Vogel du gerade "spottest". Allerdings sehr teuer. Wann gibt es das für die große Anzahl der Planespotter weltweit?)

Wenn du nach Hause kommst brauchst du nur noch die bereits ausgewählten Top-Fotos am 150 Zoll großen Leinwand-Bildschirm und 16K zu autorisieren. Keine manuelle Dateneingabe ist mehr nötig, denn deine "Fr24cam" hat bereits alle Daten wie Kennzeichen, Flugnummer und weiteren Infos in deine Foto-Datenbank übertragen. Am Airport hattest du den Printauftrag bereits erteilt und am nächsten Tag oder nach dem Spotter-Urlaub meldet sich deine "Planefinder-Kamera" und kündigt dir die Lieferung der Fotos per Überschall-Jet-Drohne an. Diese Bilder schaust du dir seit 40 Jahren nur noch aus Nostalgiegründen ein bis zweimal an. Du hoffst darauf endlich ein digitales Werk zu veröffentlichen dass sich die zukünftige Jugend von 2050 auf  "Facetwitinstagralickr“ anschaut. Jeder View und jeder Daumen nach oben bringt dir Millionen von Terrabyte. Speicher ist dann die Währung der Zukunft, je mehr Speicher du dir in deinem Server verdienst, desto mehr Ansehen hast du bei den Digital-Jüngern und   Facetwitinstagralickr Usern. Deine Luftfahrt-Magazine gibt es nur noch auf elektronischen PDF-Paper im Abo-Modell. Eine einzige e-Zeitung für alle Themen und Sparten, per Fingerwisch wird zwischen den Titeln gewechselt. Manchmal liest du einen Beitrag der "on air" geschrieben wurde und sich andauernd aktualisiert. In Echtzeit. 

Es gibt immer noch viele digitale An-Alphabeten aus dem letzten internetlosen Jahrhundert. Diese müssen 2050 nicht unbedingt Planespotter sein … 

Satire

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